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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 196

1902 - Karlsruhe : Lang
— 196 — Tibet, China und auf einem chinesischen Schisse auch die Sundasee. Nach seiner Heimkehr schrieb er aus, was er im fernen Osten gesehen, erlebt, und was er von andern über die Beschaffenheit der Ostländer vernommen hatte. Durch seine Schriften erhielt man im Abendlande zuerst nähere Kenntnis von der Ostküste Afrikas und vom Vorhandensein der Insel Madagaskar. Den Priester Johannes konnte auch er iu Asien nicht finden. Um das Jahr 1400 entdeckten und eroberten die Portugiesen, die Kanarischen Inseln und die Azoren; sünszig Jahre später besuchten Schiffe, die der portugiesische Prinz Heinrich der See-sahrer ausgesandt hatte, die Kapverdischen Inseln, die Mündung des Senegal und Gambia, sowie die Goldküste. Von einem Negerkönige vernahmen die Portugiesen, daß sern im Osten, hinter deu Negerländern, ein christlicher König, namens Oganne, herrsche. Nun meinte man, die Spur des Priesters Johannes wieder zu haben, und der König von Portugal entsandte den Bartholomäus Diaz mit zwei Schiffen, um ihn auszusuchen. Diaz segelte längs der afrikanischen Westküste hin, wurde aber bald durch Meeresströmungen und Winde von ihr weg in die offene See getrieben, und erst nach langem Umherirren gelangte er wieder an eine Küste. Als er seine Fahrt in östlicher Richtung fortsetzen wollte, empörte sich das Schiffsvolk und zwang ihn zur Umkehr. Jetzt erst sah er die Südspitze Afrikas, die er umschifft hatte, ohne es zu wissen. Er nannte sie das stürmische Vorgebirge; sein König aber ordnete an, daß sie das Vorgebirge der guten Hoffuung genannt werde. Inzwischen hatten zwei Mönche im Austrage des Königs zu Jerusalem bei Pilgern Erkundigungen eingezogen und erfahren, daß in Abessinien ein christlicher König mit Namen Johannes herrsche. Sie reisten nun dahin und fanden das lange gesuchte christliche Reich. Der Beherrscher desselben hielt sie gefangen; allein sie fanden Gelegenheit, Nachricht in ihre Heimat zu senden. Nun gebot der König von Portugal, daß Vasco de Gama mit drei Schiffen nach Abessinien sahre; er umschiffte das Vorgebirge der guten Hoffnung und versolgte die Ostküste Afrikas bis iu die Nähe des Äquators. Hier fand er Schiffleute, die sich erboten, ihn nach Indien zu führen. Er nahm das Anerbieten an und landete (1498) an der Küste von Malabar. Damit war der Seeweg nach Indien entdeckt; nicht hundert Jahre darnach sichren die Schiffe der Franzosen, Spanier, Holländer, Engländer bis in die Gewässer des fernen asiatischen Ostens; zahlreiche Niederlassungen zu Schutz und Förderung der Handelsunternehmungen wurden gegründet, gewaltige Länderstrecken, größer als die größten europäischen Reiche, erobert und ausgebeutet.

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 164

1902 - Karlsruhe : Lang
— 164 — * Städten Zljrus und Sidon; von diesen Städten war die ägyptische Küste etwa 35 Meilen,*) die kleinasiatische um ein geringes weiter entsernt. Von Sidon bis zur Insel Cypern betrug die Entfernung etwa 30 Meilen und von hier bis zur Insel Rhodus das Doppelte. Von der Insel Rhodus aber konnte man mit ganz kurzen Fahrten von Insel zu Insel durch den Archipelagus Kreta und Griechenland und von hier aus mit Leichtigkeit Italien, Sizilien, Sardinien und die Küstenländer am Nordrande des Mittelländischen Meeres erreichen. Fast noch weniger Schwierigkeit machte die Fahrt längs der Nordküste von Afrika bis zu der Meerenge von Gibraltar oder, wie man damals jagte, bis zu den Säulen des Herkules. So lange die Schiffe noch unvollkommen waren, fuhren die Phönizier nur an den Küsten hin; später bauten sie größere Schiffe, zu denen ihnen die Cedern des Libanon vortreffliches Bauholz lieferten, und lernten die Fahrt zur Nachtzeit nach dem Stande der Gestirne richten. Nun befuhren sie das offene Meer, wagten sich sogar hinaus in den Atlantischen Ozean und drangen bis nach England und selbst in die Nordsee und Ostsee vor. Phönizische Seefahrer-haben schon 700 Jahre vor Christi Geburt, vom Roten Meere ausführend, das Kap der guten Hoffnung besucht und ganz Asrika umschifft. Überall legten sie an den Küsten des Festlandes und auf den Inseln Niederlassungen an, in die von den Einwohnern der benachbarten Länder alle möglichen Erzeugnisse des Bodens und des Gewerbsleißes zusammengebracht und von den Phöniziern gekauft und eingetauscht wurden. Auch mit den Euphratländern und selbst mit Indien hatten die Phönizier einen Handelsverkehr. Vom Mittelmeere führte eine Karawanenstraße an den Euphrat und den Persischen Meerbusen, aus der Tausende von Kamelen die Erzeugnisse Indiens: Elfenbein, Perlen, Gewürze, Goldkörner, Zinn nach Tyrus und Sidon brachten. Die Phönizier-waren aber nicht nur tüchtige Seefahrer und Handelsleute, sondern sie übertrafen auch alle Völker der alten Welt an Gewerb-fleiß. _ In den phönizifchen Städten waren zahllose Fabriken; dort fertigte man Gegenstände aus Glas, dessen Erfinder die Phönizier waren, Geräte, Waffen, Schmucksachen aus Bronze, zu der das Kupfer aus den spanischen, von Phöniziern angelegten und mit Verwendung von Sklaven betriebenen Bergwerken, das Zinn ans Britannien und Indien geholt wurde, Schmuckgegenstände aus Elfenbein und Bernstein, den die Phönizier an der Ostseeküste eintauschten. Das berühmteste Erzeugnis des phöni-zischen Gewerbfleißes waren die Purpurstoffe, aus seiner Wolle gewebt und mit dem Laste der Purpurschnecke, welche an der Küste von Palästina häufig war, gelblich, hochrot oder blaurot *) Etwa soweit als Basel von Mannheim und Mainz.

3. Das Mittelalter - S. 103

1893 - Leipzig : Dürr
— 103 — lieferten festhielten, aber nach und nach darin erstarrten. Ebenso erging es zuletzt dem Manrenreiche in Spanien, auch hier erlosch die Begeisterung und Kampflust. Dies hatte zur Folge, daß die Christen aus deu nordischen Gebirgen wieder hervorkamen und erobernd in der Halbinsel vordrangen. So entstanden die Reiche Asturien, Kastilien, Navarra, Katalonien, Aragonien und von Portus Cale (Oporto) aus Portugal. Unter jahrhunbertlangen Kämpfen mit beit ungläubigen Mauren bilbete sich in ihnen ein religiöses Helbentum ans und ein feierlicher Ernst (die spanische Granbezza), der sich freilich nicht selten mit religiöser Unbulbfamkeit paarte. Ein gewaltiger Vertreter biefer heroischen Kämpfe ist der Cib (Herr), Don Robrigo Diaz, Graf von Vivar. Unter brei kastilischen Königen kämpfte er gegen die Mauren und verrichtete solche Thaten, daß ihn die Sage als den größten Helden feierte. Er starb im Jahre 1099 in Valencia, das er sich erobert hatte.

4. Die politische Geographie - S. 17

1857 - Emmerich : Romen
n pyläen, Parthenon u. v. a.). Livadia, 1v000 E. Handel. Z ei tun am Meerb. gl. N. 4000 E. Fest. Hafen. Handel. Der Paß Thermopylä. Das Dorf Castri (Delphi). Missolunghi, am Golf von Patras, 4000 E. Belagerung (1822—1825). 8 c- panto (Naupactus), am Golf gl. N., 4ooo E. Fest., Hafen. Seeschlacht (1571). 2. Morea. Argolis ist schwach bevölkert; Achaja, der Nord- rand des Peloponnes, enthält die höchsten Berge (Wölfe, Damm- hirsche, Gemsen, Steinböcke); Elis, der westliche Vorsprung des Hochlandes, hat fruchtbare Flußthäler; Arkadien ist ein hochgelegenes Weideland mit fruchtbaren, anmuthigen Westabhängen; Messenien fruchtbar, mit gesundem Klima; Lakonien eine abgesonderte Land- schaft zwischen schroffen Bergen, mit mehr continentalem Klima. — Nauplia oder Napoli di Romania, am Golf gl. N. (in Ar- golis), 1o000 E. Fest. Argos und Corinth sind jetzt unbe- deutende Oerter. Patras, 9000 E. Hafen, Handel (Korinthen, Getreide, Oel). Tripolitza (in Arkadien), 1828 zerstört, ersteht wieder aus den Trümmern (früher über 20000 E.). Navarin (tylus, Seeschlacht 1827), Modon und Koron, Hafenstädte (in Messenien). Misitra (in Lakonien), vor der Zerstörung 20000 E. In der Nähe Ruinen von Sparta. Napoli die Malvasia, auf einer Felseninsel, 2000 E. Malvasierweinbau. 3. Negroponte oder Euböa, gebirgig, in der Mitte Tiefebene, fruchtbar, aber wenig cultivirt. Egribos (Chalcis), 6000 E. 4. Die kleinern Inseln, im Ganzen mehr als 30. Han- del und Schifffahrt bilden die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung, welche durchschnittlich weit dichter, als die des Festlandes ist. Zu den Cykladen gehören: Andres, Shra, Par.oö, Naxia u?a. Andres gilt für die angenehmste und fruchtbarste; auf Syra (oder Shros) liegt die wichtigste Handelsstadt von Griechenland Hermo- polis 30000 E. Schifffahrtsschule, Hauptverkehr zwischen Europa, Aegypten und der Türkei. — Zur Nomarchie von Argolis und Co- rinth gehören die Jnselchen Hydra (mit einer gleichnamigen Stadt von 18000 E.) und Spezzia, von industriösen und tüchtigen See- leuten bevölkert. Spärlicher bewohnt sind die nördlichern Sporaden im N.o. von Negroponte, unter denen Skyro die größte ist. Ii. Republik der jonischen Inseln (vergl. top. Geogr. S. 30), 50 Q.-M. mit beinahe lu Mill. E. Die Bewohner sind meist Griechen; außerdem 8000 Italiener und 5000 Juden. Die griech. Religion ist die herrschende. Nahrungszwcige: Acker- und Weinbau, Seiden- und Viehzucht, Fischerei, Seehandel. Diese In- fein bilden einen Bundesstaat unter britischem Schutze. Die Ver- fassung ist republikanisch unter Leitung eines britischen Lord-Ober- commissars. Die wichtigsten Städte sind die auf den gleichnamigen Inseln gelegenen: Corfu, 20000 E. Fest. Univers. Residenz des Lord-Obercomm. und Zante, 20000 E. Hafen, Handel. Virhoff polit. Grogr. Hl. Aufl. 2

5. Die politische Geographie - S. 23

1857 - Emmerich : Romen
23 Ii. Königreich Norwegen, 5800 Q.-M. mit l'/s Miü. E. Der Abstammung und Sprache nach sind die Norweger den Schwe- den verwandt, und ebenfalls lutherischer Religion. In den Gebirgen leben sehr abgesonderte Stämme von alterthümlich einfachen Sitten. Im Allgemeinen steht die Gesittung auf gleichem Standpunkt, wie in Schweden. Auch in den Nahrungsquellen stimmen beide Länder überein. Die Verfassung Norwegens ist constitutionell monarchisch; der sehr bevorrechtete St orthing (Reichstag) ist ans Volksabge- ordneten, nicht aus ständischen, zusammengesetzt. — Eintheilung des Staates in 5 Stifter, die in 17 Aemter zerfallen: 1. Christiania oder A g g e r h u u s (4 Aemter), die süd- östlichste Landschaft, der fruchtbarste und volkreichste Theil.— (Si)vi- sti aut a, am Meere, 26000 E. Hptst. Univers. Hafen, Handel, Fabr. (Geschleifte Bergfest. Aggerhuus). Kongsberg, bedeu- tendste Bergst. Norwegens, 8000 E. Berühmtes Silberbergwerk. L a u r w i g, 3000 E. Großes Eisenwerk. 2. Christianfand (4 Aemter), die südwestl. Landschaft. — Christiansand, am Meere, 8000 E. Hafen, Schiffbau, Eisenwerke. 3. Bergen (4 Aemter), an der Westküste südl. von 62° N. — Bergen, an der Küste, 24000 E. Hauptplatz des Stocksifch- und Häringhandels. Felsenfestung Bergenhuus. 4. D r on th e i m (3 Aemter), die Landschaft nördlich von den Stiftern Bergen und Christiania, bis etwas über 65° N. hinaus.— Drontheim, an dem Fiord gl. N., 14000 E. Krönungsst., Handel. Röraas, Bergstadt im rauhen Quellbezirk des Glom- men, 3000 E., die höchste Stadt von Europa. Großes Kupfer- bergwerk. 5. N o r d l a n d mit F i n n m a r k e n (2 Aemter), der nörd- lichste Theil der Halbinsel, und die Gruppe der Lofodden ent- halten keine Städte, nur einzelne Weiler und Höfe. Außer Europa besitzt die Krone Schweden nur die Insel St. Barthelemy in Westindien, 3 Q.-M. mit 15000 E. §. 11. Der dänische Staat. Der dänische Staat, 2600 Q.-M. mit 2% Mill. E. besteht ans Jütland, den dänischen Inseln (s. top. Geogr. S. 29), Born- holm, den Färöern, den deutschen Bundesstaaten Holstein und Lau- enburg und Island. Außer Europa gehören dazu noch unbedeutende Kolonien auf Grönland, drei der kleinen Antillen (St. Croir, St. Thomas und St. Jean) und einige Handelsfactoreien in Guinea. Die eigentlichen Dänen sind, wie die Norweger und Schweden, germanischen Stammes; die Bewohner von Holstein und Lauenburg und größtentheils von Schleswig (Süd-Jütland) sind Deutsche, die Isländer norwegischer Herkunft. Die Consession ist die lutherische. Hinsichtlich der Gesittung wie der ganzen geistigen Entwicklung steht Dänemark unter dem Einflüsse von Deutschland. Nahrungsquellen:

6. Die politische Geographie - S. 25

1857 - Emmerich : Romen
25 Glückstadt, Freihafen an der Elbe, 6000 E. Rendsburg, an der Eider, 8000 E. Festungswerke geschleift. Lauen bürg, an der Elbe, 4000 E. Elbzoll. Iii. D ie Färöer (s. top. Geogr. S. 29), eine Gruppe vul- kanischer Jnselchen, worunter 17 bewohnt sind, mit gemäßigtem Kli- ma, ziemlich fruchtbarem, obwohl steinichtem Boden, guten Weide- plätzen, antiskorbutischen Pflanzen, Steinkohlen. Vogeljagd, Wallfisch- und Häringfang, etwas Gerstenbau. — Stromöe, Norderöe, Süderöe, Westeröe u. s. w. (Oee bedeutet Insel). Iv. Island, eine vulkanische Insel (Hekla, Krabla u. a. Vulkane; Geyser) mit Schneebergen, einst fruchtbarer und viel besser bevölkert. Jsländ. Moos; Treibholz, Viehzucht, Fischerei, Vogel- jagd. — Reikiavik, der bedeutendste Ort, zählt nur etwa 600 E. Aufgaben. 1. Welchen drei norwegischen Stiftern gehören die südlichen Fjelde an? (s. top. G. S. 70). — 2. Welchen Namen fuhrt daö skandinavische Gebirge auf der Südgränze des Stiftes Drontheim? — 3. Wie heißt der Theil des Gebirgöshstems, der weiter nördlich das Stift Drontheim füllt? — 4. In welchem Stifte entspringt der Glommen? — 5. Welchem Stifte gehört der größte Theil seines Laufes an? — 6. Welches Stift wird vom nördlichen Polarkreise durchschnitten? — 7. Breitendifferenz der Nordpunkte von Schweden und Norwegen. — 8. Breitendifferenz der Südpunkte beider. — 9. Längendifferenz ihrer Ostpunkte. — 10. Welche Inselgruppe an der Westküste Norwegens durchschneidet der Parallelkreis des Nordpunk- tes von Schweden? — 11. Welche Inselgruppe der Ostsee durch- schneidet der Parallelkr. von Bergen? — 12. Berechnet die unge- fähre directe Entfernung (in deutschen M.) Christiania's a) von Drontheim, b) von Stockholm, dergleichen die Entfernung Gothen' burg'ö von den Lofodden. — 13. In welcher Provinzengränzen Nähe liegen folgende Kreuzpunkte: 60" N. 25" O., 62" N. 25" O., 60" N. 30" O., 62" N. 35" O. ? — 14. Welchen Landschaften Schwe- dens gehören der Wenern-, der Wettern-, der Hiälmar- und der Mälarsee an? — 15. Welche Städte, die am Sunde liegen, haben wir genannt? — 16. Stellt die erwähnten der am Skaggerack und Kattegat liegenden Städte zusammen? " 17. Welche Stadt hat einen längern längsten Tag, Christiania oder Stockholm? — 18. Wie lang ist er in Christiania? — 19. Welche Stadt hat eher Mittag, Christiania oder Kopenhagen? — 20. Wie viel Stunden währt der längste Tag in Drontheim? in Tornea? auf den Lofod- den? am Nordkap (astron. Geogr. §.9)? — 21. Um wie viel ist der kürzeste Tag in Barzelona länger, als im Stift Christiansand? — 22. Vergl. Cadix mit Schleswig hinsichtlich der größten Tages- länge. — 23. Vergl. in derselben Hinsicht die südl. Gegenden des Kirchenstaates mit der Gegend am Nordende des bothn. Meerbttsens. — 24. Welche größere dänische Insel hat zu gleicher Zeit Mittag

7. Die politische Geographie - S. 4

1857 - Emmerich : Romen
4 lisch, die Geistlichkeit zahlreich. — Hauptzüge des Charakters sind: edler Stolz und Muth, aber auch südliche Heftigkeit, Jähzorn, Eifer- sucht, Neigung zur Trägheit. — Bettelei, Unreinlichkeit, Unwissen- heit sind iin Lande sehr verbreitet. Der Volksunterricht steht noch auf einer niedrigen Stufe. Universität zu Coimbra. — Ackerbau und Viehzucht werden nachlässig betrieben; der Weinbau ist ansehn- lich. Industrie findet sich fast nur in den Hafenstädten und meist in den Händen der Ausländer. Der Handel ist lange nicht so be- deutend, als er sein könnte. Haupthandelsörter: Lissabon, Porto, Setuval. — Die Verfassung ist constitutionell monarchisch. Der Staat zerfällt in zwei Königreiche: Portugal mit fünf Provinzen und Algarve, welches mit den afrikanischen Besitzungen die sechste bildet. Seit 1835 sind die beiden volkreichsten Provinzen Entre Duero e Minho und Beira in je zwei Statthalterschaften zer- legt, so daß der ganze Staat jetzt aus 8 Gouvernements (mit 17 Bezirken) besteht. I. Krone Portugal. 1. Estremadura, fruchtbar, doch schlecht angebaut. — Lis- sabon (Lisbon), in herrlicher Lage auf dem r. Tajo-Ufer, Hpt.- und Nesidenzst. mit 280000 E., Handel, Kriegshafen, Prachtgebäude, Wasserleitung. Erdbeben 1755. Die königl. Gruft in Belem. Setubal oder Setuval (St. dhbes) 15000 E. Seehafen. See- salzbereituug. Handel init Südfrüchten und Muskatellerwein. 2. Beira (Ober- und Unter-Beira) mit arbeitsamen Bewoh- nern. Schasheerden. Coimbra 16000 E., Univers., Biblioth., Sternwarte. Viseu (spr. Wi-se-n) 9000 E., Handel, berühmte Septembermesse (Geschäfte in Gold- und Juwelenarbeiten und Tuch). 3. Entre Duero e Minho (Gouverncm. Duero und Gou- vern. Minho) die bestbebaute und bevölkertste Landschaft. Op orto oder Porto unfern der gefährlichen Duero-Mündung, 80000 E., ^afen, Fabriken (Seidenzeuge, Spitzen, Strümpfe re.), Seearseual, Handel mit Portwein. Braga 18000 E., Gewehrfabriken, Gold- und Silberarbeiten. 4. Traz oz Montes, die gebirgigste Landschaft mit sehr contineutalem Klima. Braganza 5000 E., Stammort der Dh- nastie Bragauza. 5. Alen tejo, die nnfruchtbarste und mindest bevölkerte Pro- vinz. Evora 9000 E., Wasserleitung, rüm. Alterthümer. Elvas 10000 E., Festung. Ii. Algarve, eine der angenehmsten Landschaften Europas, mit lebhaften Bewohnern. Ta vira (Tavih), Seest. mit 9000 E., Leuchtthurm. Lagos 8000 E., Hasen, Handel mit Oel, Wein und Feigen. Portugal besitzt außer Europa noch die drei Provinzen der Azoren, von Madeira und der kapverdischen Inseln, ferner drei Gouvernements in Afrika (1. die Inseln San Thome und do Priu-

8. Die politische Geographie - S. 6

1857 - Emmerich : Romen
si last, Prado, Amphitheater, Aquäduct; Calderons Geburtsort. To- ledo, am Tajo, 20000 E., Sitz des Primas (ersten Erzbischofs) von Spanien, Univers., prächtiger Dom. Aranjuez, am Tajo, 2500 E. (bei Anwesenheit des Hofes oft 8000 E.) mit einem königl. Frühlings-Residenzschloß. Alcala, am Henares (Tajo) 5000 E., Univers., Geburtsst. des Dichters Cervantes. Escurial, im Gna- darama-Gebirge, königl. Schloß und Gruft. Guadalajara, am Henares, 15000 E., Fabriken. Alma den, von hohen Gebirgen umringt (im S.w.), 10000 E., Quecksilberbergwerk. 2. Alt-Castilien, Hochland und ein Theil des Nordran- des, auf den Höhen öde, in den Thälern angebaut, schwach bevöl- kert, die Wiege der Monarchie. Die besten Schafe (Merinos); we- nig benutzte Mineralien. — Burgos, 12000 E. Prächtige Kathe- drale. Geburtsort des Nationalhelden Cid. Santander, See- hafen, 11000 E., Wolle- und Weinhandel. Segovia, 12000 E., Dom; Alcazar (maurisches Schloß, jetzt Gefängniß und Artillerie- schule); röm. Wasserleitung. Ildefonso, am N.-Abhange der Sierra Guadarama, Sommerrcsidenz. Avila, 12000 E. 3. Leon, in der Mitte dürres, flaches Hochland, im N. und S. gebirgig, an vielen Stellen sehr arm. Im N. isländisches Moos, im S. Getreide, Wein, Südfrüchte. — Leon, 8000 E. Dom mit den Gräbern von 37 Königen. Valladolid, an der Pisuerga (Duero) 25000 E. Univers. Dom. Fabriken. Zamora, am Duero, 9000 E., befestigt. Handel und Fabriken. Salamanca, am Tormes (Duero), 14000 E., bedeutendste Univers. Herrlicher Dom. Schlacht 1812. Ciudad Rodrigo, Grenzfestung gegen Portugal, 11000 E. Wellington's Sieg 1812. 4. Asturien, wohlangebantes Gebirgsland von mildem, ge- sundem, obwohl feuchtem Klima, mit offenen, gastfreundlichen Be- wohnern. Große Steinkohlenlager. — Oviedo, am Nordhang des Gebirges, 9000 E. Univers. Dom. 5. Galizien, wasserreiches Gebirgsland, kalt und feucht im N., trocken und heiß im W., gut bevölkert und bebaut. Bewohner von hohem Wuchs, arbeitsam, einfach, zuverlässig. — San Iago de C o m p o st e l l a, berühmter Wallfahrtsort mit 28000 E., Erz- bisthum. C orunna, auf einer Halbinsel, 23000 E. Fest. Kriegs- Hafen, Packetboot nach Amerika; Leuchtthurm. Ferrol, 20000 E., erster Kriegshafcn; größtes Seearsenal. 6. Estremadura, trotz der Fruchtbarkeit des Bodens spar- sam von abgeschlossenen, unwissenden Bewohnern bevölkert, Winter- aufenthalt der Merinos; heißes Klima. — Badajos, an der Guadiana, 14000 E., starke Grenzfestung. Wellington's Sieg 1811. An der Nordostgrenze daö Kloster St. Inst (Karl V.). 7. Andalusien (Nieder-Andalnsien), »Spaniens Kornkam- mer und Keller", wärmer als Sicilien, mit lebhaften, geistreichen, prahlerischen, vergnügungssüchtigen Bewohnern. — Sevilla, am Guadalquivir, mit 115000 (ehemals 400000) E. Univers. prächtiger

9. Die politische Geographie - S. 11

1857 - Emmerich : Romen
— !! - die Westabdachnng mit den reitendsten Gegenden Europas, wohlbe- völkert; vulkanische Stellen. 4) Calabrien, die Halbinsel im W. des jonischen M., ziemlich gut bevölkert und sehr fruchtbar: Palmen, Zuckerrohr, schöne Pferde, Maulthiere, wandernde Schafe. Städte: Neapel oder Napoli (Farthonope, Neapolis'), in herr- licher Lage am Golf gl. N. über 400000 E. (worunter 80000 Lazza- roni), Hpt. - und Rcsidenzst. Fest. Univers. Prächtige Gebäude. Mittelpunkt der Industrie und des Handels. Am Golf liegen noch Portici und Resina (über dem verschütteten Herculanum, 79 n. Chr.); südlicher Castellamare (auf den Ruinen von Stabiä) und Sorrento mit üppiger Begetation. Salerno, am Golf gl. N. 12000 E. Medicin. Schule. Kornhandel; berühmte Septembermesse (Ruinen von Paestum). Capua, nördlich von Neapel, am Bol- torno, 7* M. vom alten Capua, 8000 E. Fest. (Nahe bei den Ruinen des alten Capua liegt St. Maria Maggiore). Gaöta, feste Seest. 15000 E. Arpin o, 10000 E., Cicero's und Marius Geburtöst. Weiter nach N.o. in Abruzzo liegen: Aquila, 13000 E., Teramo, 9000 E. und Chieti, 13000 E. Daun folgen in Apulien: Foggia, 25000 E. Handel. Manfredonia, am Meerb. gl. N., 5000 E. Bari, am Meere, 20000 E. Seehandel (Oelauöfuhr). Brindisi (Bruntlusium) 6000 (einst 60000) E. Der Hafen jetzt versandet. Otranto, an der Meerenge gl. N., 3000 E. Felsenfestung. L e c c e, 22000 E., worunter viele Grie- chen und Arnauten, eine der iudustriereichsten Städte des König- reichs. Taranto (Tarentum), ant Golf gl. N., 16000 (einst 300000) E. Verschlammter Hafen. C o s e n z a, in Calabrien, 15000 E. Alarich's Begräbnis; (411 n. Chr.). Reggio (Ko^ium Lepidi), an der Straße von Messina, 17000 E. Fabriken und Handel. H. Das Königreich @i eilten. Sicilien hat int N. waldentblößte Berge, gegen S. hügelige Hochflächen mit äußerst fruchtbarem, gegen O. hin vulkanischem Boden (Aetna), und wasser- reichen Flüßchen. Oceanisches Klima. Kein Sirokko. Der Pflan- zenwuchs an den Küsten ist mannigfaltiger, als im Innern (wcßhalb?). — Die über 2 Mill. starke Bevölkerung, abgesondert von der übri- gen Welt, hat manche Eharakterzüge der alten Griechen bewahrt und spricht eine mit Griechischem, Arabischem und Provenealischem ver- mischte Mundart deö Italienischen. Der Ackerbau ist sehr vernach- lässigt (eiist war S. die Kornkammer der Römer), das Innere schlecht bevölkert. Der Bergbau ist unbedeutend trotz deö Reichthums an Mineralien, der Binnenhandel durch Mangel an Communica- tionömitteln gehemmt, der Seehaudel meist in den Händen der Aus- länder, Fabriken nur in einigen Städten. — Die 7 Intendanzen sind nach den nachfolgenden Städten benannt: Palermo (Panormus) 190000 E. Hptst. Univers., befestigter Hafen, bedeutender Handel. Trapani (Drcpanum), auf einer Halbinsel an der Westseite, 25000 C. Fest. Industrie und Handel. Korallenfischerei. Girgenti (Agrigentum), an der Südküste,

10. Die politische Geographie - S. 87

1857 - Emmerich : Romen
87 Stürme, Erdbeben. — Die Japaner sind mongolischer Abkunft. Drei Hauptreligionen: die Sinto-, Buddha- und Confucius - Reli- gion. Der Japaner ist sehr fleißig und gewerbsam, wißbegierig, von männlicherm Charakter, als der Chinese. Zahlreiche Unterrichts- anstalten; Lese- und Schreibekunst verbreiteter, als selbst in Europa. Neben dem blühenden Ackerbau eine ansehnliche Industrie; aller Handel mit Fremden, die Chinesen und Niederländer ausgenommen, war bisher verboten; neuerdings (1854) sind auch den Nordameri- kanern zwei Häfen (Simoda unfern der Bai von Jeddo, und Ha- kodadi an der Südseite von Jeso) geöffnet worden. — Despotische Staatsform; zwei Oberhäupter: der Knbo Soma (der wirkliche Herrscher) im Besitz der weltlichen Macht, und der Dairi Soma, das geistliche Oberhaupt. — Städte: Jeddo, auf Nipon, 5 M. im Umfange, l'/a bis 2 Mill. E. (1856 theilwerse durch Erdbeben zerstört), Resid. des Kuba. Miako, auf Nipon, % bis 1 Mill. E., Resid. des Dairi, Hptsitz der Wissenschaften; Fabriken aller Art. Osaka, nicht weit von Miako, 400000 E., Wohnort der reichsten Kaustente und ersten Künstler (mit dem Beinamen »Theater der Vergnügungen"). Nangasaki, aus der Insel Kiusiu, 100000 E>, t«feilst., der einzige Platz, wo der Verkehr mit den Holländern und hinesen gestattet ist. §. 32. Das chinesische Reich. Das Kaiserreich China umfaßt (mit Einschluß der abhän- gigen Staaten) die ganze Scheitelfläche des hinterasiatischen Hoch- landes nebst einem großen Theile seiner Randgebirge, den ganzen Ostrand, die chinesischen Tiefebenen und Korea, ferner die chinesi- schen Inseln, die Lieu-Khieu-Jnseln, Formosa und Hainan, zusam- men über 'A Mill. Q.-M. mit 400 bis 500 Mill. E. Von dieser ungeheuren Ländermasse steht nur das e i g e n t l i ch e C h i n a (nordw. bis zum Parallelkr. der Nordspitze des gelben Meeres, südw. bis zum Meerbusen von Tonkin, westw. bis über 120" O. hinaus, mit nordwestl. Vorsprunge) unter dem Kaiser oder »Sohn deö Himmelö", wie er in China selbst heißt. Korea und die Lieu-Khien-Jnseln ge- horchen Königen, die ihm zinspflichtig sind (vergl. indeß Japan, §. 31); die Mongolei und kleine Bucharei stehen ebenfalls unter eigenen tributären Khanen; Tibet, unter der Pricsterherrschaft des Dalai-Lama, erkennt nur Chinas Oberhoheit an; die Mandschurei Wird durch chinesische Statthalter regiert. I. Das eigentliche China enthält auf 70 bis 80000 Q.-M. vielleicht an 400 Mill. E. Das Tiefland ist ein regelmäßig überschwemmtes Zweistromland von außerordentlicher Fruchtbarkeit (Reis, Zucker, Thee, Seide, Baumwolle). Ueber daö Alpenland s. top. Geogr. S. 56. — Die Mehrzahl der E. besteht aus Chine- sen, mongolischen Stammes, mit eigenthümlicher einshlbiger Sprache und mit Bilderschrift, uralter, aber feststehender Cultur (Schießpul-
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